Lass Dich von Ai und Norten (2004) nicht allzu verrückt machen. Wie Buis (2010) zeigt, hängt diese spezielle Problematik mit der Interpretation marginaler Effekte in nicht linearen Modellen zusammen. Darüber haben wir bereits in einem anderen Thread diskutiert.
Long und Freese's (2006) Vorschlag ist relativ intuitiv, allerdings wenig "systematisch", im dem Sinne, dass nur herrausgepickte Vergleiche mit speziellen Variablenkonstellationen verglichen werden und zudem eher deskriptiver Natur. Mag aber für Dein Problem ein guter Ansatz sein.
Das grundlegendere Prolem, dass bereits Allison (ca. 1999, hab gerade keinen Zugriff) anspricht ist nach heutigem Stand der Kenntnis unlösbar. Da in nicht linearen Modellen die Feblervarianz immer fixiert ist und die Koeffizienten folglich nur "up to scale" geschätzt werden, ist es schlicht unmöglich sicher auszuschließen, dass es sich bei Gruppenunterschieden (denn genau das sind Interaktionen) um unbeobachtete Heterogenität handelt. Das sollte einem bewusst sein, aber deshalb sollte man dennoch nicht den Kopf in dem Sand stecken.