Hausman Test

Statistische Auswertung von Longitudinal- und Panel-Daten mit Stata.

Hausman Test

Beitragvon kbielste » Do 6. Dez 2012, 17:02

Hallo,

ich möchte mit dem Hausman Test untersuchen ob ein Random oder ein Fixed Effects Modell angebracht ist.

Ich habe die Daten als Panel Daten gespeichert mit: xtset "Firmennr" und "Jahr"

Anschließend die random und fixed Effects Regressionen durchgeführt. In diesen sind neben den Firmeneffekten auch Jahresdummies enthalten:

xtreg abhängige Variable unabhängige Variblen i.Jahr, re
estiamtes store re

xtreg abhängige Variable unabhängige Variblen i.Jahr, fe
estiamtes store fe

hausman fe re

Die Jahres Dummies fließen dann in den Hausman Test mit ein. Ist das korrekt?


Wenn die abhängige Variable jetzt eine Dummy ist, macht ein Hausman Test keinen Sinn, richtig? Denn dann habe ich die Wahl zwischen f.e. Logit (mit einem conditional maximum Likelihood estimator) und r.e. probit. Diese lassen sich mit dem test wohl nicht vergleichen.

Analogs gilt für ein Modell in dem die abhängige Variable auf Werte größer als Null beschränkt ist. Hier würde ein random Tobit Modell gewählt werden?


Vielen Dank für eure Hilfe.

Viele Grüße,
Kevin
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Re: Hausman Test

Beitragvon daniel » Do 6. Dez 2012, 22:02

Analogs gilt für ein Modell in dem die abhängige Variable auf Werte größer als Null beschränkt ist. Hier würde ein random Tobit Modell gewählt werden?


Naja, wenn es sich um ein zensiertes outcome handelt. Ist das outcome ratio-skaliert (z.B. Einkommen) sehe ich keinen Grund, ein Tobit Modell zu verwenden. Das Tobit Modell versucht Paramterschätzungen für unbekannte Werte jenseits der Zensierung zu finden, in dem für diese Werte eine Verteilung unterstellt wird (soweit ich das erinnere). Wenn es per Definition keine Werte jenseits Null gibt, ist ein Tobit Modell daher aus meiner Sicht wenig sinnvoll.

Denn dann habe ich die Wahl zwischen f.e. Logit (mit einem conditional maximum Likelihood estimator) und r.e. probit. Diese lassen sich mit dem test wohl nicht vergleichen.


Du kannst auch ein LPM schätzen. Die Vor- und Nachteile sollten bekannt sein, oder nachgeschlagen werden. Ich würde diese Möglichkeit nicht kategorisch ausschließen.

Ob Stata den Hausman-Test berechnet, weiß ich nicht. Ebensowenig, ob es sinnvol ist oder wäre. Spontan sehe ich nicht, wieso ein Hausman Test hier auf keinen Fall sinnvoll sein soll. Der Test vergleicht im Prinzip die Schätzer aus zwei Modellen auf Gleichheit. Welche Modelle (linear oder nicht-linear) das nun sind, muss nicht zwangsläufig einen Unterschied machen. Ich sehe Potentielle Probleme. Ob die Annahme der Konsistenz der Schätzer im FE Logit vs. Effizienz im RE Probit gerechtfertigt ist, weiß ich nicht. Soweit ich erinnere gab es da auch Probleme beim Schätzen der Varianz-Covarianzmatrix der Schätzer, bzw. deren Differenz. Von diesen Fragen ist es abhängig, ob der Test sinnvoll ist oder nicht.
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Re: Hausman Test

Beitragvon kbielste » Fr 7. Dez 2012, 23:01

Danke für die schnelle Antwort Daniel.

Zum Tobit Modell:

Hier geht es um ein Dividenden Ratio. Das heißt: Der Anteil der Dividende am Bilanzgewinn. Ich hab das Tobit Modell gewählt weil:

Unterstellt man Gewinnmaximierung des Unternehmens könnte es optimal sein eine negative Dividende auszuschütten. Dies ist aber nicht möglich. Wenn also eine negative Dividende gewählt werden würde, wird stattdessen eine Nulldividende gewählt. Ich hatte das Tobit Modell so verstanden, dass genau diese Situation abgebildet werden kann. Einfach gesagt: Negative Outcomes werden zu Nulloutcomes.

Weiterhin wurden alle Observationen entfernt in denen eine Dividende gezahlt wurde, trotz eines Verlustes in der Periode. Denn aus ökonomischer Sicht, macht ein negatives Dividenratio keinen Sinn.

Würdest du mir zu einem Tobit Modell zustimmen?


Zum Logit Modell:

Die zusätzliche Annahme des random Effects Modells, dass die xi und die Alphai unkorreliert sind, wird meiner Meinung nach auch im nicht linearen Fall getroffen. Insofern denke ich die "Konsistenzannahme" ist erfüllt. Welcher der beiden Schätzer effizienter ist und wie die Varianz-Covarianzmatrix aussieht, habe ich leider nicht herausfinden können.

Im Internet habe ich einen Vorschlag gefunden (Insofern denke ich, dass es möglich ist):

xtlogit ... ,fe
xtlogit ... ,re
hausman fe re

Das Problem dabei ist, dass xtlogit..., re zu keinem Ergebniss kommt. Es werden unendlich viele Iterationen durchgeführt. Hinter diesen steht: (backed up). Woran könnte das liegen?

Ich bin Ökonom und nicht Statistiker, deswegen sind diese Schätzungen für mich sehr anspruchsvoll.

Ich würde mich über eine weitere Rückmeldung freuen.

Beste Grüße,
Kevin
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Re: Hausman Test

Beitragvon daniel » Sa 8. Dez 2012, 00:18

Würdest du mir zu einem Tobit Modell zustimmen?


Ja, das klingt vernünftig.

Zum Hausman Test hab ich bereits etwas gesagt. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass der sinnvoll berechnbar ist.

Das Problem dabei ist, dass xtlogit..., re zu keinem Ergebniss kommt. Es werden unendlich viele Iterationen durchgeführt. Hinter diesen steht: (backed up). Woran könnte das liegen?


Die Likelihood hat vermutlich eine "schwierige" From, und Stata hat Probleme ein Maximum zu finden. Du kannst mal andere Algorithmen versuchen (help xtlogit##maximize_optionsRE). Dort die -technique- Option evtl. in Kombination mit der -difficult- Option.

Ich bin Ökonom und nicht Statistiker, deswegen sind diese Schätzungen für mich sehr anspruchsvoll.


Ich denke, diese Modelle sind selbst für Statistiker relativ anspruchsvoll. Ich gebe zu, ich verstehe diese Dinge nicht bis ins letze Detail. Aber ich bin auch bloß Sozialwissenschaftler.
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