von daniel » Mo 29. Okt 2012, 00:24
Stata ist sehr umfangreich. Das hat den Nachteil, dass man schlecht "mal kurz" eine Lösung für ein spezifisches Problem nachschlagen kann. Meines Erachtens kann man zwei Strategien (auch parallel) verfolgen.
1. Fragen. Der Ort der Wahl ist m.E. Statalist (vorher unbedingt die FAQs lesen) oder alternativ hier im Forum (wobei sich der Kreis der "Antwortenden" im Rahmen hält). Die angebotenen Lösungsvorschläge kann/sollte man dann versuchen zu verstehen und bei Schwierigkeiten nachfragen. So lernt man i.d.R. mit jedem Problem dazu.
2. "Time on task" (i.e. Selbststudium)
Zum Selbststudium ist Kohler und Kreuter auf jeden Fall empfehlenswert, und es sollte auch komplett und sorgfältig durchgearbeitet werden. Sobald man die Grundlagen darin (komplett) erfasst hat, würde ich "An Introduction to Stata Programming" von Kit Baum empfehlen. Im Gegensatz zu Kohler und Kreuter ist dieses Buch nicht zum Schritt für Schritt Durcharbeiten gedacht. Wenn man das einmal liest, hat man aber von vielen Konzepten schon einmal etwas gehört, und kann später darauf zurückgreifen, oder etwas genauer nachschlagen.
Ebenfalls sehr empfehlenswert (und leider oft unterschätzt) sind die mitgelieferten pdf manuals -- insbesondere zu [P] programming. Das hat zwar zu Beginn ein bisschen was von "Telefonbuch lesen", oder bestenfalls Vokabeln lernen, aber wenn Stata eine Sprache ist (und das ist es letztendlich), dann muss man die Vokabeln eben einfach lernen -- auch ohne konkerte Anwendungsfälle im Kopf zu haben.
Auch das Stata Journal (insb. "Speaking Stata", für Fortgeschrittene auch "Mata matters") ist einen Blick wert. Nach drei Jahren sind alle Artikel kostenlos als pdf beziehbar.
Zum täglichen lesen empfehle ich Statalist (oder auch dieses Forum). Probleme, die andere hatten, wird man so oder ähnlich eventuell auch einmal haben.
Wie Du merkst ist der zweite Weg mitunter sehr zeitaufwändig. Da muss jeder für sich entscheiden, wieviel Zeit er/sie investieren kann und will. Ach ja, damit ich hier keine Illusionen streue was "mal kurz" angeht. Für die Mata Funktion habe ich etwa 45 Min (Umsetzung inkl. Konzeptidee) gebraucht.
Baum, Christopher F. (2009). An Introduction to Stata Programming. College Stataion, Texas: Stata Press.
Stata is an invented word, not an acronym, and should not appear with all letters capitalized: please write “Stata”, not “STATA”.