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[Ina87]

Hallo an alle,
Ich schreibe grad meine masterarbeit in soziologie. Ich arbeite dabei mit dem soep.es geht um den einfluss von Arbeitslosigkeit auf Identität. Identität wird mit den big five gemessen.diese wurden bisher 2005 und 2009 erhoben. Ziel war es sie wie folgt zu kategorisieren: 0=keine Verschlechterung&verbesserung 1=Verschlechterung. Ich weiß nun absolut nicht wie ich die differenz zwischen beiden zeitpunkten generell messe.die Identitätsvariablen sind mit einer likert skala angegeben (1-7). Ich komm grad einfach nicht voran und hoffr jemand von euch kann mir helfen

[daniel]

es geht um den einfluss von Arbeitslosigkeit auf Identität.

Klingt interessant. Üblich ist ja die umgekehrte Kausalrichtung anzunehmen, nämlich, dass stabile Persönlihckeitsmerkmale das Risiko der Arbeitslosigkeit beeinflussen. Diskutierst Du dieses potentielle Endogenitätsproblem?

Ziel war es sie wie folgt zu kategorisieren: 0=keine Verschlechterung&verbesserung 1=Verschlechterung.

Wieso diese Dichotomisieurung? Likert-Skalen sind (quasi) metrisch.

Ich weiß nun absolut nicht wie ich die differenz zwischen beiden zeitpunkten generell messe.

Das kommt darauf an, welchen (kausalen) Effekt der Persönlichkeitseigenschaften des ersten Zeitpunkts auf den zweiten annimmst (vgl. Allison, 1990).


Allison, Paul D. (1990). Change Scores as Dependent Variables in Regression Analysis. Sociological Methodology, 20:93-114.

[Ina87]

Es soll deswegen dichotomisiert werden weil ich letztlich eine binär logistische regression durchführen will. Aber wie gesagt, ich weiss einfach nicht wie ich die Unterschiede bzw. Die Veränderung in der Einschätzung auf der likertskala mittels stata ermitteln kann um sie letzzlich zu dichotomisieren

[daniel]

Es soll deswegen dichotomisiert werden weil ich letztlich eine binär logistische regression durchführen will.

Keine überzeugende Begründung. Die nächste Frage schließt sich direkt an. Wieso willst Du ein nicht-lineares Modell schätzen?

Aber wie gesagt, ich weiss einfach nicht wie ich die Unterschiede bzw. Die Veränderung in der Einschätzung auf der likertskala mittels stata ermitteln kann um sie letzzlich zu dichotomisieren

Was stellst Du Dir denn unter einer "Verschlechterung" bei den big five genau vor? Wie ist das definiert? Die Übersetzung in Stata ist letztlich vermultich sehr einfach, wenn Du konzeptionell weißt, was Du tun willst. Die einfachste Veränderungsmessung wäre eine simple Differenz.

Pseudo-code

Code: Alles auswählen

g diff = bisfive_2009 - big_five_2005


Oder direkt als dichtome Version (von der ich mangels sinnvoller Begründung nach wie vor eher abrate)

Code: Alles auswählen

g worse = (big_five_2009 < big_five_2005) if !mi(big_five2009, big_five_2005)


wobei unterstellt wird, dass ein geringere Wert eine "Verschlechterung" bedeutet.

[Ina87]

also ich wollte den Wert der big Five von 2005 und 2009 betrachten und eben schauen ob es da zu einer Veränderung kommt. das ist die abhängige Variable.Man würde dann untersuchen, ob mehr Arbeitslosigkeit eher zu einer Veränderung in Big 5 führt. Im Prinzip ist das eine Querschnittsanalyse,
bei der man dann alle Informationen in der Jahreszeile 2009 stehen hätte. Die Veränderung wollte ich dann eben kategoriesen:
keine Verschlechterung oder Verbesserung = 0; Verschlechterung = 1. Das wäre dann eine logistische Regression.
Diese Variante hätte viele Vorzüge, da sie z.B. nett in Hypothesen übersetzbar wäre.

[daniel]

also ich wollte den Wert der big Five von 2005 und 2009 betrachten und eben schauen ob es da zu einer Veränderung kommt. das ist die abhängige Variable.Man würde dann untersuchen, ob mehr Arbeitslosigkeit eher zu einer Veränderung in Big 5 führt.

Kann man geteilter Meinung sein. Ebensogut (m.E. besser, weil informationshaltiger als eine wenn-dann Hypothese) könnte man untersuchen wie stark (welche Dauer der) Arbeitlosigkeit die big five verändert.

Im Prinzip ist das eine Querschnittsanalyse,

Nein! Veränderung impliziert bereits, dass es sich hier um eine Entwicklung und eben gerade nicht um einen Querschnitt handelt.

Diese Variante hätte viele Vorzüge, da sie z.B. nett in Hypothesen übersetzbar wäre.

Ich sehe nicht, wesshalb(uniformative) wenn-dann Hypothesen "netter" sein sollten, als je-desto Hypothesen.

[Ina87]

genauso wurde es aber mit dem dozenten entwickelt. ich habe eine identitätsvariable die 2005 und 2009 gemessen wurde. jedesmal sollte man sich auf der skala zwischen 1 und 7 einschätzen. wie kann ich stata nun dazu auffordern, dass er mir eben diese unterschiedliche einschätzung als Veränderung ausgibt? Also wie kann ich bsp.weise bestimmen dass 2005 sich bei "1" 99 Leute eingeschätzt haben und 2009 nun 80?

[daniel]

genauso wurde es aber mit dem dozenten entwickelt.

Ok. Das ist ein nachvollziehbares praktisches Argument. Theoretisch bin ich anderer Meinung.

Also wie kann ich bsp.weise bestimmen dass 2005 sich bei "1" 99 Leute eingeschätzt haben und 2009 nun 80?

Das willst Du nicht wissen. Selbst wenn Du das im Querschnitt betrachtest, willst Du die Veränderung auf Individualebene -- keine aggregierten (univariaten) Maßzahlen. Die Lösung habe ich bereits oben gepostet. Du musst lediglich an die Stelle der PLatzhalter big_fiveYYYY die Namen Deiner Variablen einsetzen.

[Ina87]

also als aller erstes: vielen vielen lieben dank für deine geduld mit mir und deine Hilfsbereitschaft.

Wenn ich die differenz mit dem befehl g diff bilde hat die variable jedoch nun keine Beobachtungen mehr (observations).

habe follgendes eigegeben:

g diff = atper4782_09 - atper4782_05
(662355 missing values generated)

. tab diff
no observations

[daniel]

In welchem Format liegen die Daten vor (langes oder weites Format)? Du benötigst ein Format, dass pro Person eine Zeile hat, in der zu beiden Variablen eine Angabe gemacht wird.